M 101 - Energie satt !
Entfernung: ca. 21 Millionen Lichtjahre (1 Lichtjahr = 9'460'000'000'000 km)
Beschreibung
Dieses Frühjahr, genauer am 19.Mai entdeckte eine japanischer Amateurastronom in der 'relativ' nahen Galaxie M 101 die Explosion eines Sterns - eine Supernova. Ein Grund für mich, in der nächstmöglichen, einigermassen schönen Nacht (29.Mai) eine Aufnahme von M 101 zu machen.
Ich hatte diese Galaxie bereits rund ein Jahr zuvor, am 10.6.2022 fotografiert. Dies ermöglichte es mir, dieses Vergleichsfoto herzustellen.
Die Belichtungszeit war wegen aufkommender Wolken am 29.Mai wesentlich kürzer.
Deutlich ist jedoch der 'zusätzliche' Stern zu erkennen, der auf der Aufnahme im Jahr zuvor noch fehlte. Aber wieso ist da nun plötzlich dieses Sternchen?
Des Rätsels Lösung: Der Stern war schon immer da, aber so klein und dunkel, dass er schlicht nicht zu sehen war. Und was jetzt?
Wenn ein grosser Stern - mindestens 2,5 Mal grösser als unsere Sonne - sein Leben beendet hat, explodiert er in einer sogenannten Supernova. Dabei steigt seine Helligkeit um das millionen- bis milliardenfache und kann für kurze Zeit
so hell werden wie eine ganze Galaxie. Auch Materie und Energie wird dabei innert Sekunden in unglaublichen Mengen ins All geschleudert. Man rechnet etwa mit 328 (30'000'000'000'000'000'000'000'000'000) Terawattstunden!
(Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden in der Schweiz gerade mal 57 Terawattstunden Strom verbraucht und Weltweit waren es rund 25'300 Terawattstunden.)
Im Fall der Supernova in M 101 (sie bekam die Bezeichnung 'SN2023ixf') erreichte ihre Helligkeit 10.8 was bedeutet, dass sie bei guten Bedingungen bereits in einem guten Feldstecher zu sehen war. Inzwischen ist die Helligkeit auf etwa 13.4 abgesunken.
Die Wissenschafter rechnen, dass sie noch monatelang mit Amateurteleskopen beobachtet werden kann, bevor sie wieder zur Unsichtbarkeit verblasst.
Übrigens
Der Stern explodierte natürlich schon vor 21 Millionen Jahren, also rund 15 Millionen Jahre vor Beginn der Menschheit. Zu der Zeit wurden die Alpen und die Rockie Mountains aufgefaltet. Europa lag zu großen Teilen noch unter Wasser und bildete eine Inselwelt. Aber das Licht dieses Ereignises ist gerade eben im Mai 2023 bei uns eingetroffen.😉
Aufnahmedaten
10.6.2022 / 29.5.2023, Kamera: ZWO ASI2600mc, Teleskop: 414mm, f/4.4, Belichtung: 1h40m / 1h00m
